Arbeiten für Neubaustrecke bei Fühlingen starten - Bauzeit rund eineinhalb Jahre
Die Stadt Köln beginnt Anfang November 2014 mit den Bauarbeiten für die Verlängerung der Industriestraße im Kölner Norden. Damit ist die lange Zeit des Wartens auf die Umgehungsstraße östlich des Stadtteils Fühlingen vorbei. Die Vorbereitungen zogen sich über viele Jahre hin, da neben der notwendigen Planung für die neue Straße Grundstücke angekauft und damit zunächst Baurecht geschaffen werden musste. Am heutigen 4. November 2014 erfolgte der erste Spatenstich.
Nachfolgend Zahlen, Daten und Fakten zum Bauvorhaben:
Die Verlängerung der Industriestraße und deren Verknüpfung mit der Neusser Landstraße ist Bestandteil des Gesamtverkehrskonzeptes der Stadt Köln, das vom Rat als Leitfaden für die Verkehrsplanung beschlossen wurde. Die nun beabsichtigte neue Verkehrsachse bildet mit einer Gesamtlänge von 2,4 Kilometern die Verlängerung der bereits ausgebauten Strecke zwischen der Boltensternstraße im Süden und der Merianstraße im Norden.
Mit dem Neubau soll eine direkte Verknüpfung der Industriestraße mit der Neusser Landstraße (B9) und dem Blumenbergsweg (L43) erreicht werden. Die verlängerte Industriestraße nimmt überörtliche Verkehre auf. Neben Fühlingen werden weitere Stadtteile im Kölner Norden vom Verkehr entlastet sowie die Wohnbebauung am Mennweg und das Gewerbegebiet Köln-Feldkassel/Langel besser erschlossen. Der Rat der Stadt Köln hat den Ausbau der Straße am 11. Februar 2014 beschlossen.
Die vorhandene Industriestraße ist mit der BAB1 an der Anschlussstelle Köln-Niehl und am Niehler Kreisel mit der Bremerhavener Straße (K1) und im weiteren Verlauf mit der Militärringstraße (L34) verknüpft.
Die neue Trasse verläuft auf bisher überwiegend landwirtschaftlich genutzten Flächen. In den Anschlussbereichen Merianstraße, Mennweg und Neusser Landstraße sind Veränderungen des bestehenden Ausbauzustands erforderlich. Zwischen der Merianstraße und dem Anschluss am Mennweg wird es zwei neue Kreisverkehre geben, über die das Gewerbegebiet Feldkassel/Langel zusätzlich erschlossen wird. Einer der Kreisverkehre schließt an die Robert-Bosch-Straße im Gewerbegebiet an. Im Zusammenhang mit dem Bau der Industriestraße wird damit auch der Endausbau der Robert-Bosch-Straße realisiert.
Die Trasse wird zweispurig mit einem Fahrstreifen je Richtung ausgebaut. Die Robert-Bosch-Straße und die neue Erschließungsstraße im Gewerbegebiet werden mit Kreisverkehren an die verlängerte Industriestraße angebunden.
Der Mennweg wird östlich der neuen Kreuzung abgebunden und direkt mittels einer auch hier einstreifigen Kreisverkehrsanlage an die Industriestraße angeschlossen. Die verlängerte Industriestraße endet am Kreuzungspunkt mit der Neusser Landstraße (B9). Hier wird ebenfalls ein Kreisverkehr erstellt. Auf der nordöstlichen Seite der neuen Industriestraße wird ein von der Fahrbahn abgesetzter 2,50 Meter breiter gemeinsamer Geh- und Radweg angelegt. Im Bereich des kreuzenden Mohlenweges und der Anbindung am Heinrichshofweg werden Querungshilfen für Fußgänger angelegt.
Entlang der Ausbaustrecke ist auf einer Länge von rund 700 Metern eine Konzentration von archäologischen Funden zu erwarten. Der betreffende Bereich ist in die Liste der Bodendenkmäler der Stadt Köln eingetragen und genießt besonderen Schutz. Vorhandene Denkmäler werden entsprechend den Auflagen des Denkmalschutzes während der Arbeiten besonders geschützt. Freigelegte Fundstellen werden mit einer Sandschicht und Vlieseinlage abgedeckt, um die Funde zu erhalten. Die Arbeiten werden von Mitarbeitern des Römisch-Germanischen Museums/Archäologische Bodendenkmalpflege begleitet.
Erster Bauabschnitt: Ausbau des ersten Teilstückes von der Anschlussstelle Merianstraße bis zum ersten neu anzulegenden Kreisverkehr, der die Robert-Bosch-Straße anbindet. Gleichzeitig Fertigstellung der Robert-Bosch-Straße (Endausbau/restliche Erschließung). Anschließend erfolgt vorab die Verkehrsfreigabe im umgebauten Bereich zwischen Merianstraße und Robert-Bosch-Straße.
Zweiter Bauabschnitt: Umbau und Einbindung des Brückenbauwerks Merianstraße an die neue Industriestraße mit Anpassung der vorhandenen Zu- und Abfahrten.
Dritter Bauabschnitt: Ausbau des zweiten Teilstückes der Industriestraße vom neuen Kreisverkehr Robert-Bosch-Straße bis zum Anschluss Mennweg/Neusser Landstraße/Blumenbergsweg.
Baubeginn ist am 4. November 2014. Es ist von einer Bauzeit von rund eineinhalb Jahren auszugehen. Die Baukosten liegen bei rund 8,5 Millionen Euro. Das Projekt wird gefördert mit Landesmitteln nach den "Förderrichtlinien kommunaler Straßenbau".