Bericht aus dem Kölner Stadt Anzeiger vom07.08.2008


Und plötzlich wird es ganz eng

Blumenbergsweg soll für 80 000 Euro ausgebaut werden

Einen zusätzlichen Fahrradweg wird es auf der stark frequentierten Straße jedoch nicht geben.

VON OLIVER GÖRTZ

Blumenberg/Fühlingen - Der Blumenbergsweg (L 43) wird ausgebaut und um einen Meter verbreitert. Damit soll dem stetig wachsenden Lkw-Verkehr auf der Straße Rechnung getragen werden. Die Kosten hierfür trägt die Stadt. Der Landesbetrieb Straßenbau NRW (LSN) wird den Ausbau durchführen. Einen Fahrradweg, den die Bezirksvertretung Chorweiler schon mehrfach gefordert hat, wird es jedoch nicht geben.

Seit die Neusser Landstraße (B 9) in Fühlingen für den Schwerlastverkehr gesperrt ist, nutzen immer mehr Lkw den Blumenbergsweg. Lastwagen, die von Norden die B 9 Richtung Zentrum befahren, werden mit Schildern über den Blumenbergsweg um Fühlingen herumgeführt. Der ist jedoch so schmal, dass Autofahrer oft gezwungen sind, auf den unbefestigten Straßenrand - so genannte Banketten - auszuweichen, wenn sich zwei Fahrzeuge entgegen kommen. Die Banketten werden dadurch stark beschädigt und müssen regelmäßig erneuert werden. Dies hat der Landesbetrieb Straßenbau vor kurzem getan. Wenn zusätzlich Radler auf der Strecke verkehren, wird es noch enger.

Auf rund 80 000 Euro schätzt Jürgen Hermanns, stellvertretender Leiter der LSN-Außenstelle Rhein/ Berg, die Ausbaukosten. "Wir haben bereits mit der Stadt Köln gesprochen, dass sie die Kosten übernimmt", erklärt er. Denn die L 43 fällt zwar in die Zuständigkeit des Landesbetriebs. Jedoch ist die von der Stadt verhängte Durchfahrtssperre für Lkw auf der B 9 in Fühlingen Grund für die starke Zunahme des Schwerlastverkehrs auf dem Blumenbergsweg. Die Kölner Verwaltung sieht dies ein. "Wir bereiten derzeit eine Ratsvorlage vor, mit der die Kosten bereitgestellt werden sollen", sagt Peter Lemke vom Stadtplanungsamt. Bis mit dem Ausbau begonnen werden kann, vergehe "mindestens noch ein halbes Jahr".

Den Bau einer Radspur am Blumenbergsweg hält die Stadt zwar "für dringend geboten", hieß es bei der jüngsten Sitzung bei der Bezirksvertretung Chorweiler. Jedoch steht der Radweg ganz unten auf der Prioritätenliste des Landesbetriebs, erklärt Hermanns. Deshalb sucht die Stadt Köln nach alternativen Lösungen, um Fahrradfahrern den Weg über den Blumenbergsweg und damit die gefährliche Nähe zum Autoverkehr zu ersparen. "Wir werden prüfen, ob man parallel laufende Feldwege entsprechend befestigen kann", sagt Lemke.